Laut einer vom Social-Media-Marketing-Unternehmen Socialbakers veröffentlichten Studie hat Instagram im Vierten Quartal 2019 Facebook in Sachen Reichweite erstmals übertroffen. Auch in Sachen Engagement hatte Instagram zuletzt die Nase vorn. Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie.
1. Instagram erreicht erstmals mehr Menschen als Facebook
Wie viele genau geht aus der Studie leider nicht hervor. Trotzdem deutet diese Erkenntnis darauf hin, dass Facebook als Werbekanal weiter an Stellenwert verliert. Eine Vermutung, die schon im Herbst 2019 von einer WARC-Studie (World Advertising Research Center) andeutet wurde. Damals gaben 93 Prozent der Marketer an, mit Facebook zu arbeiten. Erstmal eine beachtliche Quote. Vergleicht man sie aber mit dem vergangenen Jahr, zeigt sich, dass die Entwicklung rückläufig ist. Damals gaben noch 95 Prozent der Befragten an, mit Facebook zu arbeiten.
Bei Instagram sieht es genau umgekehrt aus: Hier stieg der Anteil der Werbetreibenden, die Instagram nutzen, von 83 auf 87 Prozent. Außerdem lag die Zahl der gesamten Interaktionen auf Instagram rund zwanzig Mal höher als auf Facebook (und das, obwohl auf Facebook im Durchschnitt mehr Inhalte gepostet werden). Dass Instagram also erstmals eine größere Zielgruppe anspricht als Facebook, ist eigentlich keine große Überraschung, wie Socialbakers CEO Yuval Ben-Itzhak in einem Interview erklärte.
2. Ausgaben für “Instagram Explore” und “Facebook Marketplace” steigen
Seit der Einführung von “Explore” im August 2019 wuchsen die Investitionen seitens der Werbetreibenden an dieser Stelle auf durchschnittlich 1,32 Prozent des Gesamtetats an. Die Option kommt gut an und ist für Marken eine einfache Möglichkeit, Produkte und sich selbst zu präsentieren. Außerdem ist es möglich, eine direkte Kaufoption anzubieten.
Auch “Facebook Marketplace” wird angenommen. Die Werbeausgaben stiegen von 0,72 Prozent im Dezember 2018 auf 1,31 Prozent des Gesamtetats im Dezember 2019 an. Auch wenn der Wert noch gering ist, ist das ein beachtlicher Zuwachs von 80 Prozent innerhalb eines Jahres.
3. Paid Ads werden vor allem auf mobilen Geräten angesehen
Instagram ist praktisch perfekt auf die mobile Nutzung zugeschnitten. Gleichzeitig werden laut Socialbakers 96,1 Prozent der Paid-Werbung über mobile Geräte angesehen – über den Desktop verschwindend geringe 3,9 Prozent. Kein Wunder also, dass sich ein Trend hin zur vermehrten Ausspielung von Werbung über Instagram erkennen lässt.
4. Großteil des Werbeetats bleibt beim Facebook Feed
Trotzdem bleibt der Facebook Feed bislang die wichtigste Werbefläche für Marken. Hier geben Unternehmen im Durchschnitt 58,3 Prozent ihres Werbeetats aus. Für Instagram Stories gaben Werbetreibende in der zweiten Hälfte von 2019 aber erstmals 10 Prozent ihres Budgets aus. Tendenz steigend.
5. Influencer bleiben ein Mittel der Wahl
Im vierten Quartal 2019 zeigte sich anhand der vorliegenden Analyse erneut, dass Influencer-Marketing eines meist genutzten Mittel zur Vermarktung bleibt. Die Zahl der bezahlten Beiträge, die mit einem #Ad oder ähnlichem Marker versehen waren, stieg in Q4 2019 um 90,5 Prozent, nachdem sie zuvor ein wenig eingebrochen war.
6. Vertikale Videos performen besser als horizontale
Es ist eine oft gestellte Frage: Welches Videoformat kommt besser an? Vertraut man den Zahlen der aktuellen Studie, heißt die Antwort: Vertikale Videos performen besser. Bei Videos von einer Länge von weniger als 30 Sekunden sahen sich im vertikalen Format 29,9 Prozent der User das Video bis zum Ende. Beim horizontalen Format waren es nur 22,2 Prozent.
7. Frauen sind aktiver und interagieren mehr als Männer
Die Daten des vierten Quartals 2019 zeigen außerdem, dass der Großteil der Menschen, die Markenseiten auf Facebook und auf Instagram folgen, Frauen sind. Auf Instagram waren rund 58 Prozent der Follower von Markenseiten Frauen, auf Facebook waren es mit 56,7 Prozent ein bisschen weniger.
Zudem interagieren Frauen öfter als Männer. Insgesamt waren Frauen für 56,4 Prozent der Engagements mit Marken verantwortlich. Frauen anzusprechen, lohnt sich also.
8. Instagram Stories werden bei Marken beliebter
Die Studie zeigte außerdem, dass die Marken in Q4 2019 etwas mehr Instagram Stories (52,5 Prozent) als Feed Posts veröffentlichten. Dabei setzten die Stories ihren Siegeszug der Vergangenheit fort. Erstmals überstiegen die Werbeausgaben für Instagram-Stories die 10 Prozent Marke. Ein Trend, der sich aller Voraussicht nach weiter fortsetzen wird.
Wie arbeitet Socialbakers?
Socialbakers ist ein globales, von AI unterstütztes Social-Media-Marketing-Unternehmen, das eine Marketing-Software-as-a-Service-Plattform namens Socialbakers Suite anbietet. Es wird von Marken wie McDonald’s, L’Oreal and Desigual für das Social Media Marketing auf Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, LinkedIn, Google+, VK, und Pinterest verwendet.
Zur Erhebung der Daten warf Socialbakers einen Blick auf die 50 größten Marken auf Instagram und Facebook und analysierte sie und ihre Zielgruppen anhand verschiedener Faktoren wie Geschlecht, Alter oder der Verteilung von Interaktionen im Kontakt mit verschiedenen Branchen.
Text © Lukas Klaas, meedia.de
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